Patientenzentrierung hat es auf die strategische Agenda vieler Akteure im Gesundheitswesen geschafft und moderne Unternehmen der pharmazeutischen sowie medizintechnischen Industrie übernehmen bereits heute eine aktive Rolle in der Versorgung von Patienten. Das erfordert auch die Entwicklung eines neuen Rollenverständnisses – weg von der reinen Produktorientierung, hin zu einer patientenorientierten Denkweise. Die Bedürfnisse der Patienten (= Kunde) stehen nun tatsächlich im Mittelpunkt des Handelns. Das ist weder trivial noch mit einem intelligenten Slogan, dem Spenden an Organisationen, irgendeiner App oder der Einbindung von Betroffenen bei Folder-Tests getan.

Wir haben den Begriff „Patient Engagement“ gewählt, da er am besten zu unserem Verständnis passt. Für uns bedeutet Patient Engagement nicht über, sondern mit Patienten zu sprechen. Dabei geht es um die Bereitschaft, sich den tatsächlichen Bedürfnissen von Patienten zu stellen, um zuzuhören und um die Probleme im Umgang mit der Erkrankung zu verstehen. Durch das Einbeziehen von Wissen, Erfahrung und Kompetenz der Patienten können dann gemeinsam Lösungen, beispielsweise zur Verbesserung der Therapiebedingungen, entwickelt werden – in Abstimmung und im Dialog mit Medizin, Selbsthilfe und anderen Akteuren im Gesundheitssystem.

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